Was ist eine CMD?
CMD (craniomandibuläre Dysfunktion) ist eine Erkrankung mit vielen Gesichtern. Es handelt sich um eine Funktionsstörung des Kausystems (Dysfunktion), die eine Kieferfehlstellung mit all ihren Folgen verursacht.
Kiefergelenke gehören zu den kompliziertesten Gelenken des Körpers. Das Gelenk ist durchzogen von unzähligen Nervenbahnen. Als neurovegetatives System beeinflusst der Kiefer das gesamte Organsystem und die Körperstatik. Das Kiefergelenk ist also nicht nur an der Sprachbildung, dem Beißen, Kauen und Schlucken beteiligt, sondern hat einen engen funktionalen Bezug zum gesamten Körper, z. B. Rücken, Nacken, Becken. Aufgrund dieses Zusammenwirkens können unter Umständen schon kleinste Störungen im Kau- und Kieferorgan ganzkörperliche Beschwerden verursachen. (Ver)-Spannungen in der Kaumuskulatur werden über die Halswirbelsäule auf den gesamten Körper übertragen.
Und noch eine Besonderheit prägt das kleine, im gesunden Zustand unscheinbare Kiefergelenk. Im Gegensatz zum Knie- oder Ellenbogengelenk bewegen sich das rechte und das linke Kiefergelenk immer simultan. Zudem ist das Kiefergelenk über Muskeln und Nerven mit dem ganzen Körper verbunden. In einer Art Kettenreaktion kann das erkrankte Kiefergelenk daher vielfältige Beschwerden auslösen.
Wenn die Kiefergelenke aus dem Takt geraten
Manchmal ist es doch wie verhext. Schwindelgefühl, Ohrgeräusche bis hin zum Tinnitus, Knacken in den Kiefergelenken, stetige Kopfschmerzen, Verspannungen der Kaumuskulatur, Nackenschmerzen etc. beeinträchtigen massiv das Leben der Betroffenen. Trotz dieser massiven Symptome wird jedoch in vielen Fällen keine sichere ärztliche Diagnose erstellt. Der Leidensweg verstärkt sich durch unklare Auslöser und viele, oft ergebnislose Arztbesuche. Dies wieder mündet häufig in Depression, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Panikattacken, Herzrasen und Angstzuständen; auch die Psyche wird beeinträchtigt. Kein Wunder, denn das Leiden scheint kein Ende zu nehmen.
Liegt die Ursache an den Zähnen bzw. den Kiefergelenken? In vielen Fällen werden Kiefergelenkbeschwerden erst nach einer langen Leidensgeschichte diagnostiziert. CMD-Spezialisten stellen den Zusammenhang zwischen Symptomen und deren Grundlage her. Durch eine ganzheitliche Diagnostik im Spezialisten-Netzwerk lassen sich die vielseitigen Krankheitsbilder dem Kiefer- und Kausystem zuordnen.
Einige mögliche Symptome im Kopf-Nacken-Bereich
Einige mögliche ganzkörperliche Symptome
Einige mögliche seelische Symptome
Kettenreaktion: CMD hat viele Gesichter
Die Diagnostik einer CMD ist auch daher erschwert, da die Erkrankung nicht unbedingt mit Schmerzen am Kiefergelenk einhergeht. Der Betroffene ordnet die Symptome nicht direkt dem Kausystem zu; es wird nach anderen Ursachen geforscht.
Die Schmerzen, ausgelöst durch eine CMD, können aufgrund der Kettenreaktion des Körpers an ganz anderen Körperteilen auftreten. Die Gelenke im Kiefer-, Kopf- und Beckenbereich sind durch Nerven miteinander verbunden (neurovegetativ). Wird ein Gelenk fehlbelastet, können andere Gelenke negativ beeinflusst werden. Dies gilt übrigens in beide Richtungen. Das Kiefergelenk kann beispielsweise Beschwerden im Lenden-Becken-Bereich verursachen. Zugleich kann eine Fehlstellung der Wirbelsäule (oft traumatisch bedingt, z. B. Schleudertrauma) eine CMD auslösen. Hier spricht man von einer „absteigenden“ und „aufsteigenden“ Kette. Dies zu erkennen, ist eine Aufgabe, die in der Regel nur in einem engen Netzwerk aus Spezialisten realisiert werden kann.
Zahnmedizin
Medizin
Zahntechnik
Kieferorthopädie
Orthopädie
Physiotherapie
Osteopathie
Das Zusammenwirken der verschiedenen Fachrichtungen ist für eine CMD-Diagnostik und -Therapie unverzichtbar.
Eine CMD-Behandlung ist immer ganzheitlich!
CMD-Netzwerk Leipzig-Halle: Als interdisziplinäres Netzwerk aus Spezialisten haben wir ein Ziel: Hilfe für CMD-Patienten!